MGG bei Startup zur PV-Wiederverwertung eingestiegen
Ein brennendes Thema unserer Zeit ist das Gewinnen von grünem Strom durch Photovoltaikanlagen. Doch was passiert mit PV-Modulen, die in die Jahre gekommen sind? Genau dieser Frage widmet sich das Mostviertler Startup-Unternehmen 2nd Cycle und entwickelt Lösungen zur Wiederverwertung. Die Müller-Guttenbrunn Gruppe ist als Business Angel und Unterstützer bei diesem jungen, innovativen Unternehmen mit an Bord.
Mit Jahresbeginn 2024 hat sich die Müller-Guttenbrunn Gruppe an dem Amstettner Startup-Unternehmen „2nd Cycle“ beteiligt. Gemeinsam mit dem bekannten österreichischen Business Angel Michael Altrichter greift man den jungen Gründern bei der Entwicklung von automatisierten Upcycling-Anlagen für gebrauchte Photovoltaik-Module unter die Arme.
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Schon seit jeher sind Innovation, Forschung und Entwicklung essentielle Bestandteile der Müller-Guttenbrunn-DNA. Seit unserer Firmengründung sind wir als Early Adopters und innovationsfreudige Technologie-Vorreiter bekannt“, begründet MGG-CEO Christian Müller-Guttenbrunn diesen Schritt.
Schon seit der eigenen Unternehmensgründung scheut man sich bei Müller-Guttenbrunn nicht, neue Themen oftmals als erstes Unternehmen der Branche zu erkennen, aufzugreifen und zu etablieren.
Täglich werden ca. 3 Millionen PV-Module installiert.
Dabei sehen die Mostviertler Recycling-Pioniere von MGG in der Wiederverwertung von Photovoltaikanlagen ein riesiges Potential. Täglich werden weltweit rund drei Millionen PV-Kollektoren installiert, die in 15 bis 20 Jahren das Ende ihrer Produktlebenszeit erreichen werden. „Ein weiterer wichtiger Faktor ist die rasch voranschreitende technologische Weiterentwicklung bei Photovoltaik-Modulen. Steigende Leistungen der Module machen den Austausch oder das Upgrade von bestehenden PV-Modulen für viele Anlagenbetreiber wirtschaftlich interessant. Frei nach dem Motto: Mehr Output aus der gleichen Fläche“, berichtet Christian Müller-Guttenbrunn.
Für 2030 wird alleine in Deutschland ein Rücklauf von 50 Millionen Modulen jährlich prognostiziert. Um diesen Wertstoff muss sich jemand kümmern. Genau aus diesem Grund bringt sich die Müller-Guttenbrunn Gruppe beim niederösterreichischen Startup-Unternehmen 2nd Cycle als Investor und Kooperationspartner ein. Die Facetten der Unterstützung durch MGG sind – über die wirtschaftliche Beteiligung hinaus – vielfältig, sei es die Unterstützung bei der Suche eines geeigneten Firmenstandorts, der Kontaktherstellung passender Dienstleistungspartner oder dem Netzwerken in der Photovoltaikbranche.
Eine der ersten österreichischen FlexCos.
Auch die Wahl der Unternehmensform passt zum Innovationsgeist des Startups. Denn mit der Unternehmensgründung hat man extra auf die Einführung der neuen Unternehmensform FlexCo am 1. Jänner 2024 in Österreich gewartet. Mit diesem Konstrukt können unter anderem Unternehmenswert-Anteile (UWA) zur Gestaltung eines künftigen Mitarbeiterbeteiligungsprogramms geschaffen werden.
Was steckt dahinter? Fünf junge Maschinenbauer entwickeln derzeit eine automatisierte Upcycling-Anlage für gebrauchte Photovoltaik-Module. Die Anlage soll künftig Module auf deren Funktionsfähigkeit überprüfen und analysieren, welche Teile der Module noch funktionsfähig sind und welche nicht. Die Analyse erfolgt durch die Reinigung der Module und durch die Überprüfung der Metallrahmen und Glasplatten auf Sprünge oder Blasen. Außerdem werden technische Testverfahren wie beispielsweise Elektrolumineszenz eingesetzt, die zeigen, welche Module noch funktionieren und welche nicht. Am Ende des Prozesses steht eine Weiche, die entscheidet, welche Module über ausreichend Wirkungsgrad verfügen und sich in den Kreislauf zurückführen lassen (Re-Use) und welche dem Recycling zugeführt werden müssen. Und auch hier kann sich MGG einbringen, denn bei MGG Metran arbeitet man bereits seit einiger Zeit daran, wie man nicht wiederverwendbare PV-Module sinnvoll trennen und recyceln kann.
MGG und Michael Altrichter als Business Angels.
„Das Gründerteam ist top und vollständig. Es besteht aus Experten in Maschinenbau, Automatisierungstechnik, technischer Physik sowie Datenauswertung und kooperiert mit renommierten Forschungseinrichtungen”, erklärt Michael Altrichter, der sich auch als Co-Founder zum Gründerteam des jungen Unternehmens zählt. Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg wird auch das entsprechende Netzwerk sein. So sucht man unter anderem Kontakt zu großen Anlagenbetreibern, um zu kooperieren. Dabei sprechen vor allem die derzeit noch hohen Kosten für die Entsorgung von PV-Modulen für 2nd Cycle – wohl eines der Topargumente für den Erfolg des neuen Unternehmens.
Das Gründerteam rund um Simon und Michael Prüller, Gerald Eichler, Simon Schauppenlehner und Jakob Anger verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Bis 2031 sollen rund acht Prozent des EU-weiten Rückstroms an gebrauchten PV-Modulen mit 20 Upcycling-Anlagen aufbereitet werden, was rund 200.000 Tonnen PV-Abfall einsparen und 75 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß verhindern könnte. Ein spannender Ausblick findet Christian Müller-Guttenbrunn: „Eine Idee, die nicht nur ökonomisch sinnvoll ist, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leistet. Da sind wir gerne mit von der Partie, denn das ist in unseren Augen echte Nachhaltigkeit!“