„Perfect Match“ für die Zukunft: Studentin schrieb Abschlussarbeit über ihre Studien bei MGG Polymers

Nina Wailzer, Studentin an der FH OÖ in Wels, absolvierte für ihre Bachelor-Arbeit ein 10wöchiges Praktikum bei MGG Polymers.  Die gestellte Aufgabe war, herauszufinden, wo sich im Prozessstrom der höchste Gummianteil ansammelt und – in weiterer Folge -  diesen zu reduzieren. Anfang Juli hat sie ihr Studium „Verfahrenstechnische Produktion“ erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse werden bei MGG Polymers in Kürze umgesetzt.

Die technikaffine Waidhofnerin begann 2016 eine Ausbildung zur Prozesstechnikerin bei der Firma Welser-Profile, die sie als Lehre mit Matura abschloss. Der Wunsch, ihr Wissen und Können weiter zu vertiefen, führte dazu dass sie 2021 begann, berufsbegleitend an der FH OÖ in Wels „Verfahrenstechnische Produktion“ zu studieren. Bei ihren Recherchen nach einem geeigneten Unternehmen für eine Pflichtpraktikums-Stelle stieß sie auf MGG Polymers.

Für die Verantwortlichen des Recyclingunternehmens kam die Anfrage zum rechten Zeitpunkt, da einige Themen auf deren „To Do – Liste“ standen, die es abzuarbeiten galt. Sie schlugen Nina Wailzer eines dieser Themen vor, das auch für die Studentin passte, womit die Zusammenarbeit rasch besiegelt war. Einer ihrer großen Fürsprecher war zu diesem Zeitpunkt Gerald Jagersberger, Produktionsleiter bei Polymers, der schon sehr früh das Potential der jungen Studentin erkannte.

Thema der Arbeit: Zu hoher Restgummi-Anteil in Polystyrol

Im Elektroschrott befinden sich neben den unterschiedlichen Kunststofffraktionen auch Gummianteile. Besonders beim Polystyrol galt es, den Gummianteil weiter zu reduzieren, da der Gummi im extrudierten Material Schlieren bildet, was die Qualität der PCR-Kunststoffe mindert.

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Eine von Nina Wailzers Aufgaben war es, eine Möglichkeit zu entwickeln, den Gummi-Anteil u.a. in Polystyrol zu reduzieren

Ninas Aufgabe war es, Maßnahmen zu setzen, um dieses Problem zu lösen. Bevor sie jedoch mit der eigentlichen Arbeit begann, investierte man in eine zweiwöchige Eingewöhnungs- und Kennenlernphase. Die Studentin nahm den gesamten Prozess der Trennung genauestens unter die Lupe und ließ sich jedes Detail erklären. Erst dann startete sie mit den Forschungen für ihre Arbeit. Da diese nicht im laufenden Betrieb stattfinden konnten, stelle man ihr einen Gummiabscheider zum Testen zur Verfügung. Als Ansprechperson fungierte oftmals Prozesstechniker Johannes Müller-Guttenbrunn, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stand.

Nina brachte in Erfahrung, welche Möglichkeiten es gab, den Restgummi vom Polystyrol zu trennen, und entschied sich letztendlich – weil am effektivsten - für die mechanische. Den Grundaufbau des Gummiabscheiders ließ sie unverändert. Sie erhöhte die Anzahl der Abscheidebleche, veränderte Winkel, adaptierte Neigungen und probierte verschiedene Abstände zu den Fördereinheiten aus. Es bedurfte mehrerer Testreihen, bis das Ergebnis zur Zufriedenheit aller ausfiel. 

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Aus Alt mach Neu: Nina Wailzer mit Armin Delic bei einem der Extruder von MGG Polymers. Durch das Tauschen von Sieben kann das Verkleben von Kunststoff-Teilchen in Zukunft verhindert werden.

Zwischen den Testreihen wurde der Gummiabscheider immer wieder umgebaut, wodurch sich für Nina Leerläufe ergaben. Diese nutzte sie, um sich anderen Projekten zu widmen. So behob sie gemeinsam mit Armin Delic das Problem, dass im Zuge des Extrudier-Vorgangs immer wieder Granulate miteinander verklebten. Der Tausch von Sieben brachte Abhilfe.

Rückschläge für den Fortschritt

„Es braucht für den Fortschritt engagierte Menschen mit fachlichem Background, die auch Rückschläge verkraften können. Diese sind nicht leicht zu finden. Mit Nina Wailzer durfte ich eine junge Studentin kennenlernen, die diese Eigenschaften und Voraussetzungen mitbrachte“ lobt Polymers-Geschäftsführer Günther Höggerl das Engagement von Wailzer. „Die Anlagen werden entsprechend den Ergebnissen ihre Forschungsarbeit adaptiert und werden uns definitiv einen Effizienzsprung bringen“.

Nina Wailzer entspannt vor dem nächsten Schritt

Nachdem Nina Wailzer während ihres Studiums weiter im Schichtbetrieb bei Welser Profile tätig war und für Privatleben und Hobbys keine Zeit erübrigt werden konnte, hat sie sich nach ihrem Praktikum ein paar Wochen Erholung gegönnt.

Sie wollte die Zeit aber auch nutzen, herauszufinden, wo ihre berufliche Zukunft sein könnte. Auch ein Masterstudium bezog sie in ihre Überlegungen mit ein. Berufsbegleitend.

„Ich möchte mich an dieser Stelle bedanken, dass ich bei MGG Polymers so offen aufgenommen wurde. Mein Innovationsgeist wurde perfekt unterstützt. Der Wunsch, besser zu werden, war auf beiden Seiten gegeben. Es war quasi ein ‚Perfect Match‘ “.

MGG Polymers wünscht Nina Wailzer alles Gute auf ihrem weiteren Weg! 

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Bevor Nina Wailzer mit ihrer eigentlichen Aufgabe begann, lernte sie alle Stationen bei Polymers kennen, so auch das Labor. Hier sortiert sie Kunststoff-Teilchen.